Beim Heimattreffen 2008 in Rode wurde von Susanne Bell die Stiftung “IN MEMORIAM JOHANN BELL” ins Leben gerufen. Sie wollte damit etwas im Namen ihres verstorbenen Ehemannes für die Roder Gemeinschaft tun. Johann Bell, der schon mit 16 Jahren seinen Heimatort verließ, lagen Rode und besonders die Roder, mit ihrem Brauchtum und ihrem starken Zusammenhalt, immer sehr am Herzen. Daher hat sich die Stiftung zur Aufgabe gemacht, herausragende Persönlichkeiten der Heimatortsgemeinschaft Rode zu ehren, die sich besondere Verdienste um das Wohl der HOG erworben haben. Hierbei muss es sich nicht zwingend um Roder handeln, jedoch sollten sie über einen längeren Zeitraum durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit für das Wohl der Roder gewirkt haben.

Johann Bell

Jedes Mitglied der HOG hat das Recht, eine Persönlichkeit für die Ehrung vorzuschlagen. Der Antrag ist formlos, aber schriftlich mit kurzer Begründung an das Gremium zu stellen. Das Gremium wiederum muss zeitnah den Antrag behandeln.

Dem Gremium gehören an:

  • Der/ die 1. Vorsitzende
  • Der/ die Kassierer/ -in
  • Der/ die Antragsteller/ -in
  • Ein unabhängiges, neutrales Mitglied der HOG
  • Susanne Bell mit Vetorecht

Alle bisher vorgeschlagenen Mitglieder wurden einstimmig und ohne Vetorecht würdig für die Ehrung empfunden und geehrt.

 

Die bis jetzt Geehrten sind:

 

Martin Feifer

Ihm gebührt die Ehre, als unser erstes Ehrenmitglied zu gelten. Martin Feifer hat es verstanden, in einer Zeit, als noch wenige Orte aus Siebenbürgen so organisiert waren wie heute, einen Schritt in die richtige Richtung zu tun. Es gab keinen gewählten Vorstand, aber Martin Feifer sammelte Frauen und Männer um sich, um ein Gemeinschaftsleben möglich zu machen. Vieles ist in dieser Zeit auf den Weg gebracht worden, z. B. das erste Adressenheft, der Verteilerdienst in jedem Ort wo Roder wohnten, die Gedenktafel für die Verstorbenen und Vermissten des 2. Weltkrieges in der Roder Kirche neben der Kanzel. Wir, die Roder Heimatortsgemeinschaft, haben Martin Feifer vieles zu verdanken und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Die Laudatio wurde von Susanne Bell und Hans-Karl Bell gehalten.

Martin Feifer ist leider am 30. Juli 2017 in Fürth verstorben. Hier sein Nachruf der HOG Rode >>>

 

Ehrung von Martin Feifer (Mitte) mit Ehefrau Katharina (rechts) und Stifterin Susanne Bell (links)

 

 

Michael Bürger

Er hat uns Rodern unser Heimatbuch geschenkt. Er war in vielerlei Hinsicht ein Vorreiter. Nicht viele Orte können sich mit so einem gelungenen Buch schmücken. Er trat als Autor, aber noch viel wichtiger als Lektor in Erscheinung. Ihm ist es gelungen, die vielen, von verschiedenen Personen geschriebenen Beiträge zu einem guten und leicht lesbaren Text zu verarbeiten. Mehrere Jahre und viele schlaflose Nächte hat ihn dieses Werk gekostet. Seine eigenen Beiträge, die schon ins Wissenschaftliche gehen, sind mit besonderem Genuss zu lesen. Wir Roder sind stolz, ihn als einen der Unseren bezeichnen zu können. Die Laudatio hielt Susanne Bell.

Michael Bürger ist leider am 18. Februar 2018 in Düsseldorf verstorben. Hier sein Nachruf der HOG Rode >>>

 

Ehrung von Michael Bürger (2. von Links) mit Susanne Bell (links außen), Kulturreferentin Adelheid Roth und HOG Vorsitzendem Hans Karl Bell

 

 

Gustav Schneider

In der schweren und politisch nicht einfachen Zeit nach dem Krieg – vor allem für die deutsche Minderheit – eine Vorbildfunktion auszuüben, war mit Sicherheit nicht leicht. Gustav Schneider ermöglichte den Rodern ein gemeinsames kulturelles Leben, weckte und förderte die Lust am Singen und Theaterspielen. Für damalige Verhältnisse unvorstellbar: Er war Lehrer und Kulturamtsleiter und wurde trotzdem angesehen und geehrt. Das alles schaffte er! Wir Roder, die ihn erlebt haben, danken es ihm bis heute. Die Laudatio wurde von Katharina Derra, einer ehemaligen Schülerin, gehalten.

 

Ehrung von Gustav Schneider (Mitte) mit Susanne Bell (links außen), Laudatorin Katharina Derra (2. von Links), Adelheid Roth und Hans Karl Bell

 

 

Katharina Schuller (die Schullertante)

Handarbeiten! Gab es auf diesem Gebiet etwas, das sie nicht konnte? Ich weiß es nicht, und es ist letztendlich auch nicht wichtig. Für mich war sie eine Ansprech-Partnerin nicht nur für Handarbeiten, sie kannte sich auch in Sachen Tracht bestens aus. Ihr Fleiß und ihr Wissensdurst waren beneidenswert. Sie wollte alles wissen und können und sie bemühte sich. Nichts war ihr zu schwer, nichts zu langwierig. Sie übte fleißig und freute sich sehr über das Gelungene. Sie war sich wohl bewusst, dass sie manches konnte, was man ihr nicht zutraute. Sie wusste zu jeder Gelegenheit ein passendes Gedicht oder Lied, und sogar aufgeschrieben hat sie etwa 400 Lieder (Schreibmaschinenschreiben hat sie sich selber beigebracht, als sie schon weit über 60 Jahre alt war). Wir Roder halten ihr Vermächtnis in Ehren! Annette Folkendt verfasste einen lobenden Beitrag über sie für die Siebenbürgische Zeitung, da die Ehrung bei Katharina Schuller zuhause stattfand.

Katharina Schuller ist leider am 29. Mai 2016 in Fürth verstorben.

 

Katharina Schuller

 

 

Martin Arndt (der Thies)

Ein Roder Original! Er besaß viel Liebe und Verständnis für die Roder Gemeinschaft, aber auch für jeden Menschen im Einzelnen. Er hat viele Ämter in Rode übernommen, in einer Zeit da die Gemeinschaft im Schwinden war. Seine Großzügigkeit hat vieles etwas leichter gemacht. Nach seiner Aussiedlung war es sein Anliegen, die Roder Gemeinschaft in Kitzingen und Umgebung zu stärken und so einiges wieder aufleben zu lassen. Chorproben und vieles mehr hat er unterstützt und darauf gedrängt, zu Ergebnissen zu kommen. An der CD-Aufnahme des Roder Chores unter der Leitung von Martin Schuller Jr. hat er einen großen Anteil. Uns Rodern wird er in der Mitte eines großen Kreises mit einer launisch-witzigen Bemerkung auf den Lippen in Erinnerung bleiben. Adelheid Roth verfasste für die Siebenbürgische Zeitung ein paar lobende Zeilen über ihn, da die Ehrung bei Martin Arndt zuhause stattfand.

Martin Arndt ist leider am 16. Februar 2015 in Kitzingen verstorben.

 

Martin Arndt mit Ehefrau Susanne

 

 

Katharina Folkendt (Dat Stabalennin)

Wer kennt sie nicht? Nicht nur Rodern ist sie ein Begriff, auch bei vielen anderen Siebenbürger Sachsen ist sie bekannt. Ihre wunderbare Stimme und ihr Humor, ihre Lust, bei etwas mitzuwirken und mitzuarbeiten, sind ansteckend. Sie kennt sich in Allem aus. Die Übungsabende für das „Bockeln“ bleiben allen, die dabei waren, in lebhafter Erinnerung. Als Anleiterin für diese Arbeit ist sie einmalig. Auch, wie Trachtenstücke zu hegen und zu pflegen sind, kann man von ihr lernen. Erzählen und etwas zum Besten geben („O Du reizende Kika-Konstanze“), das sind ihre Stärken. Möge Gott ihr diese Eigenschaft noch lange erhalten. Die Laudatio hielt Adelheid Roth.

 

Katharina Folkendt während einer Brauchtumsveranstaltung in der Dinkelsbühler Schranne

 

 

Katharina Schuller

Sie war langjährige Kirchenchor-Sängerin mit einer feinen und geschulten Stimme. Sie hatte die Gabe, zwar im Hintergrund, aber doch vernehmbar die Fäden zu ziehen. Sie und ihr Ehemann und Chorleiter Martin Schuller Jr. waren ein eingespieltes Team: Das Akkordeon war immer mit dabei, er stimmte die Lieder an und begleitete, sie war textsicher wie keine Zweite. Es war eine Freude, sie beide so zu erleben. Sie ist uns – der Roder Gemeinschaft – eine große Stütze und Gott möge sie uns noch lange erhalten. Die Laudatio wurde von Ilse Bell gehalten.

 

Katharina Schuller mit Ehemann Martin

 

 

Andreas Bürger

Auch Andreas ist eher im Hintergrund tätig und doch so voller Ideen und vorausschauenden Ausblicken. Der Weihnachtsgottesdienst in St. Sebald in Nürnberg sei als leuchtendes Beispiel genannt: Der Gottesdienst mit „Lichtert“, „Quem Pastores“ und Pfarrer Melzer als Prediger wird den ca. 1200 Gottesdienstbesuchern noch lange in Erinnerung bleiben. Das Nachbarschaftszeichen als Gruppenschild für die HOG Rode (es wird noch heute beim Trachtenumzug in Dinkelsbühl vorangetragen) geht auch auf diese seine vorausschauende Eigenart zurück. Die Laudatio hielt Susanne Bell.

 

Ehrung von Andreas Bürger mit Susanne Bell und Hans Karl Bell