Fotos: Arbeitseinsatz in Rode 2007
Zunächst möchte ich mich im Namen aller Roder ganz herzlich bei allen Beteiligten bedanken, die an dem Projekt„ unentgeltliche Mitarbeit “ am „ Haus der Begegnung in Rode “, mitgewirkt haben. Insgesamt waren folgende Landsleute aus Deutschland und Österreich angereist, um 2 Wochen lang zusammen mit den rumänischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern am Haus der Begegnung unentgeltlich mitzuarbeiten:
Gabber Georg, ( Fürth ) Gabber Sara, ( Fürth ) Gabber Georg, ( Würzburg ) Roth Ludwig, ( Würzburg ) Roth Hans, ( Würzburg ) Schenker Johann, ( Würzburg ) Ordosch Stefan, ( Ingolstadt ) Ordosch Wilhelm, ( Ingolstadt ) Kopes Hermann, ( Traun ) Arndt Gertrud, ( Kitzingen ) Arndt Gustav, ( Kitzingen ) Dörr Ilse, ( Mainbernheim ) Dörr Matthias, ( Mainbernheim ) Bell Ilse, ( Puschendorf ) Bell Hans Karl
Am Sonntag Abend ( 12.08.2007 ) um 18 Uhr, trafen wir uns alle bei einem gemütlichen Abendessen im frisch renovierten Haus der Begegnung, zur ersten Lagebesprechung. Die 4 geplanten Gruppen wurden mit den angereisten Landsleuten und den einheimischen Helfern besetzt. Insgesamt waren im Durchschnitt ca. 25 – 30 Leute pro Tag auf der Baustelle tätig, die Küche wurde im Schnitt mit 4-6 Frauen bewältigt, die uns täglich mit köstlichen Speisen verwöhnten. Am Montag den 13.08.2007 wurde nach einem reichhaltigen Frühstück mit den geplanten Arbeiten begonnen. Wer bereits einmal gebaut hat oder größere Renovierungsarbeiten in Auftrag gegeben hat weiß, dass bei der besten und sorgfältigsten Planung nie alle Eventualitäten berechnet werden können, die sich im Laufe der Arbeiten ergeben. Trotz sorgfältiger Planung fehlte es immer wieder an verschiedenen Werkzeugen und Materialien.
Einen besonders großen Dank möchte ich unseren Landsleuten Hermann Kopes, Hans Roth und Matthias Dörr aussprechen, die unglaublich viel Werkzeug mitgebracht hatten. Erwähnen möchte ich an dieser Stelle auch, dass einiges an Werkzeug und Arbeitsmitteln von Mathias Dörr und Hermann Kopes der Kirchengemeinde geschenkt wurden. Herzlichen Dank für diese feine Geste und – vergelts Gott. Dank dieses großen Werkzeugschatzes konnten wir uns immer wieder aushelfen um einigermaßen weiterarbeiten zu können. Des weiteren hatten wir eine große Menge an Werkzeug von Hans Gabber, Georg Gabber ( Juri ) und vielen anderen Familien aus Rode ausgeliehen. Auch ihnen allen ein herzliches Dankeschön. Die Traktoren und Anhänger wurden uns von Hans Wagner und der Familie Buda zur Verfügung gestellt.
Der erste Arbeitstag war ein herrlicher Sommertag, es war nicht zu warm und alle gingen mit einer unglaublichen Euphorie an die Arbeit. An diesem Tag war das Abreißen eines Schuppens, das Abtragen der neu zu betonierenden Treppe zum Pfarrhaus und die Beseitigung verschiedener alter Mauern und Fundamente geplant. Der erste Tag ging zu Ende und wir staunten alle, was man an einem Tag so alles schaffen konnte. Die nächsten Tage waren geprägt vom Wiederaufbau der Treppen, dem Eingangstor, der Mauern und Schuppen. Diese Arbeiten gingen verständlicherweise langsamer voran, weil viel gemessen, eingeschalt, betoniert und gemauert werden musste. Hinzu kamen auch Außentemperaturen von bis zu +40° C die uns zu schaffen machten. Alle Hochachtung unseren angereisten Männern, die trotz ihres fortgeschrittenen Alters mit wahnsinnig großem Eifer und Elan alle Arbeiten angingen, die zu tun waren!
Der alte Geist des Füreinander und Miteinander war bei jedem zu erkennen. Wir begeisterten durch unseren Arbeitseinsatz auch unsere rumänischen Mitbürger und schufen so ein tolles Arbeitsklima. Weitere Roder Mitbürger die mitgearbeitet haben: Buda Daniel, Vlasea Alexandra, Buda Viorel, Buda Raul, Buda Leonora, Buda Dorel, Buda Razvan, Buda Catalin, Beres Bianca Wagner Hans, Rosca Daniel, Hornar Adrian, Stingaciu Doru, Barbu Ioan, Marginean Gheorghe, Marginean Floare, Ignat Mariuca, Puscasu Gica, Puscasu Camelia, Bogdan Pardalean, Bogdan Stelean, Deac Lorant, Hornar Remus, Gradinar Florin, Hornar Lucian.
Am ersten arbeitsfreien Sonntag erhielten wir von meinem Schwager Mathias Dörr eine Einladung zum Frühschoppen in sein Haus in Kleinalisch. Nach einem gepflegten Bier im Schatten der Weinreben in seinem Hof und einem Rundgang durch Kleinalisch, kehrten wir alle wieder nach Rode zurück, wo wir zum Mittagessen bei Katharina Wagner und ihrem Sohn Hans Wagner ( Kurator in Rode ), zum Mittagessen eingeladen waren. Trini Wagner wie sie in Rode genannt wird, hatte uns eine hervorragende Hühnersuppe mit Griesknödeln und als zweiten Gang Schweinefleisch und Hühnerfleisch, zubereitet. Herzlichen Dank nochmals an alle für die schönen Stunden !
Am Freitag den 24.08.2007 folgte die gesamte Leitung des Bezirkskonsistoriums meiner Einladung und besuchte unsere Großbaustelle: Herr Dechant Fröhlich, Herr Bezirkskurator Hügel und unser Bauleiter Herr Ing. Meyndt. Sie waren alle angetan von unseren Bauaktivitäten und wünschten uns weiterhin viel Kraft. In der anschließend abgehaltenen Sitzung wurden unter anderen folgende Punkte diskutiert und beschlossen:
1. Herr Meyndt formuliert zusammen mit einem Rechtsanwalt bis zur nächsten Sitzung des Bezirkskonsistoriums einen Vorvertrag, in dem das Predigerhaus auf Lebenszeit Frau Johanna Meltzer Rethmeier überlassen wird. Für diese Überlassung erhält die HOG Rode e.V. 10.000 €, die noch 2007 in die Renovierung einfließen sollen. (4.000 € wurden bereits überwiesen)
2. Herr Bell wird sich mit dem Bürgermeisteramt in Rode in Verbindung setzen, um die eingereichten Anträge für die Rückerstattung der Kirchengebäude zu beschleunigen.
3. Ein Verein „ non Profit “ soll in den nächsten 4 Wochen gegründet werden. Die Satzung wurde von Herrn Rechtsanwalt Filip erstellt und wird zurzeit mit Daten gefüllt. Zur nächsten Sitzung des Bezirkskonsistoriums wird Herr Daniel Buda die Satzung zum Beschluss vorlegen.
Mit zunehmender Fertigstellung der Gebäude in Rode entstehen immer mehr Verwaltungstätigkeiten, die vom Bezirkskonsistorium Schäßburg erledigt werden müssten. “Schäßburg” sieht sich dazu nicht in der Lage.
Die Errichtung einer Gesellschaft ohne Profit ist daher unumgänglich und hat folgende Vorteile:
1. Die Gesellschaft hat das Ziel, alle Kirchengebäude und den Friedhof über Jahre hinweg zu pflegen und für nachfolgende Generationen in einem einwandfreien Zustand zu erhalten.
2. Die Gesellschaft hat ein eigenes Konto für Einnahmen und Ausgaben.
3. Der Verwalter wird aus dem Konto der Gesellschaft bezahlt.
4. Die Verwaltungstätigkeiten können vom Verwalter erledigt werden.
5. Da die HOG Rode e.V. in Deutschland ein großer Verein mit Verwaltungserfahrung ist, können wir unseren Schwesterverein in allen Belangen unterstützen.
6. Alle Kirchengebäude, Ackerland, Baumgarten und Wald gehen in die neue Gesellschaft über.
7. Die Gesellschaft non Profit wird den Sitz in Rode haben.
8. Jährlich bekommt das zuständige Finanzamt von der Gesellschaft ( Contabilitate ) einen Bericht über alle Einnahmen und Ausgaben der Gesellschaft.
9. Den gleichen Bericht erhält das Bezirkskonsistorium in Schäßburg und die HOG Rode e.V.
Die Gesellschaft wird den Namen„ Casa prieteniei “tragen.
Am Ende des zweiwöchigen Einsatzes kann ich eine sehr positive Bilanz unseres Wirkens in Rode ziehen. Die ca. 3.000 €, die für die ca. 24 rumänischen Helfer sowie für Essen und Trinken der gesamten Mannschaft ausgegeben wurden, stehen in keinem Verhältnis zu dem, was wir in diesen zwei Wochen in Rode geschaffen haben. Vor allen Dingen ist die Qualität der Arbeiten unbezahlbar, die an allen Ecken und Enden sichtbar ist.
Ich bin überzeugt, dass der Geist der Freundschaft und des Zusammenhaltes, wie auch die Wertschätzung unserer alten Heimat, auf unsere rumänischen Freunde übergesprungen ist. Wir haben sicherlich durch unseren Einsatz bezeugt, dass man überall auf der Welt zuhause sein kann, aber jeder Mensch nur eine Heimat hat, die es Wert ist zu erhalten.
Wenn ich mir die Bilder anschaue, die als Dokumentation ins Internet gestellt werden, bin ich sehr stolz auf die Leistung, die wir in den letzten zwei Wochen abgeliefert haben. Ich bedaure nur, dass nicht mehr Landsleute an dieser Aktion teilgenommen haben, denn die Zeit in Rode mit all unseren Landsleuten war für Herz und Seele eines jeden von uns, eine große Bereicherung.
Hans Karl Bell,
Puschendorf, 28.08.2007