Nachbarvater Martin Duka und und Nachbarmutter Gertrude Kreischer gewürdigt

Die Kulturmedaille der Stadt Traun wurde am 15. Oktober im Schönbergsaal von Schloss Traun, das zu einem Kultur- und Veranstaltungszentrum umgebaut wurde, bereits zum 5. Mal an Personen vergeben, die mit hohem persönlichem Einsatz das kulturelle Leben in Traun mitgestaltet haben. Zu den fünf Preisträgern und Preisträgerinnen gehören heuer Nachbarvater Martin Duka und Nachbarmutter Gertrude Kreischer von der Nachbarschaft Traun. Durch den einstündigen Festakt mit rund 60 geladenen Gästen führte die Vizebürgermeisterin und Kulturstadträtin Ursula Adlung, die Laudatio und Verleihung übernahm Bürgermeister Ing. Harald Seidl. Nach der Feierstunde fand ein Empfang für Preisträger und geladene Gäste statt. Der Lokalsender berichtete und interviewte die Ausgezeichneten. Die Kulturmedaille selbst wurde übrigens von einer Siebenbürgerin entworfen, und zwar von Magister Alexandra Wolf, deren Großeltern aus Waltersdorf stammen.

Der in Waltersdorf gebürtige Martin Duka und die aus Rode stammende Gertrude Kreischer haben in ihrer zwölfjährigen Amtszeit im Vorstand der größten oberösterreichischen Nachbarschaft das kulturelle Leben in Traun entscheidend mitgestaltet und mitbestimmt. Bei der Vielzahl an Aktivitäten, bei denen nie auf unseren kulturellen Hintergrund vergessen wurde, sind das Kochbuch „Alltägliches und Spezialitäten aus Siebenbürgen“ sowie die Erneuerung des Museums die augenscheinlichsten Erfolge.

Zwei der erfolgreichsten Veranstaltungen in Traun gehen auf Initiativen der Nachbarschaft zurück, die anfangs belächelt, dann erfolgreich nachgeahmt und ausgebaut wurden und nicht mehr wegzudenken sind: Das „Traun Vinum“, das am 7. Oktober 1995 in bescheidenem Rahmen als „1. Trauner Weinkost“ gestartet wurde, sowie der Adventmarkt im Schloss. Die Idee zum Adventmarkt hatte der weit über die oberösterreichischen Landesgrenzen bekannte „Weinberger Advent“ im gleichnamigen Mühlviertler Schloss geliefert, zu dessen Mitwirkung die Siebenbürger Nachbarschaft und Jugend 1994 eingeladen waren. Im Jahr darauf wurde das Projekt in Traun umgesetzt und Martin Duka von der Stadt mit der Abwicklung betraut. Entgegen aller Widerstände und Schwierigkeiten kamen 1995 bereits mehr als 3 000 Besucher und Besucherinnen, die von der mit viel Aufwand aufgebauten Spinnstube und dem Schauweben am Webstuhl begeistert waren.

Martin Duka und Gertrude Kreischer ernteten mit der Verleihung der Kulturmedaille die Früchte der jahrelangen, oft anstrengenden Arbeit, die beide, wie sie selbst betonen, immer gern und mit großer Hingabe ausgeführt haben. Wir hoffen alle, dass beide auch nach dem Ablauf ihrer letzten Amtsperiode beim Richttag am 6. Jänner 2005 die jüngeren Nachfolger kraft ihres reichen Erfahrungsschatzes weiterhin unterstützen. Der Vorstand der Nachbarschaft Traun freut sich über diese offizielle Auszeichnung für Nachbarvater und Nachbarmutter und gratuliert herzlich.

Irene Kastner
Siebenbürgische Zeitung Online, 15. November 2004